Zu den Naturerfolgen

Der Sumerauerhof in St. Florian ist ein Ort der Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung. Den Streuobstwiesen am Gelände des historischen Hofes, inmitten des oberösterreichischen Zentralraumes, kommt 2024 und 2025 besondere Bedeutung zu. Es wird nachgesetzt, gepflegt und verjüngt. Streuobstwiesen - unter den vielfältigsten Lebensräumen in unseren Breiten - verbessern die Durchlässigkeit von Landschaften, bieten der heimischen Flora und Fauna Rückzugsmöglichkeiten und fungieren als wichtige Trittsteinbiotope in zersiedelten Landschaften. Attraktivierung und Revitalisierung dieses besonderen Biotoptyps wird durch ein Biodiversitätsmonitoring (Naturschutzbund OÖ) professionell begleitet.

Unsere Vision

Streuobstwiesen- (Natur)räume für Menschen, Tiere und Pflanzen - zeigen wie Naturschutz und Lebensmittelproduktion „Hand in Hand“ gehen kann. Hier werden - ohne lange Transportwege akzeptieren zu müssen - gesunde Lebensmittel in der Region für die Region erzeugt. 

Konkrete Ziele im Projekt

100-jährige, knorrige, Bäume sind Horte der biologischen Vielfalt und bieten sowohl Schutzfunktionen, als auch Sozialfunktionen. Doch, da jedes Leben einmal endet ist es unerlässlich auch für Neupflanzungen und folglich für eine Verjüngung der Baumbestände auf Streuobstwiesen zu sorgen. Die Ziele des Projektes sind, zuallererst,  eine zukunftsfitte „Weichenstellung“ mit Blick auf die nächsten 100 Jahre anzustoßen, darüber hinaus, einen Biodiversitätslehrpfad mit Fokus „Lebensraum Streuobstwiese“ für Naturinteressierte anzulegen und, „last but not least“, durch das begleitende Monitoring Daten zu generieren und mehr über die lokale Biodiversität zu erfahren.    

Motivation für das Projekt 

Streuobstwiesen stehen heute massiv unter Druck. Knapp 80 % der Bestände, die es Mitte des vergangenen Jahrhunderts gab sind verschwunden. Nicht nur Verbauung, sondern auch Nutzungsaufgabe und folglich die „Verbrachung“ stellen eine große Gefahr für die Restbestände dar. Die Pflege von alten Streuobstbeständen ist, auch mit Blick auf Klimaveränderungen und Biodiversitätsschwund, ein Gebot der Stunde.

Wen unterstützt Blühendes Österreich?

Die OÖ Landes-Kultur GmbH ist der größte Museums- und Kulturbetrieb des Landes Oberösterreich. Als größte Kulturinstitution des Bundeslandes versteht sich die OÖ Landes-Kultur GmbH als Museum für alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Der Sumerauerhof in St. Florian, ein Außenstandort und einer der ältesten und größten Vierkanthöfe des oberösterreichischen Zentralraums, macht Geschichte (be)greifbar. Vom Aussterben bedrohte österreichische Nutztierrassen tummeln sich am weitläufigen Gelände. Der Sumerauerhof versteht sich als Ort, der kulturelles und regionales Erbe bewahrt, der sich der Förderung der lokalen Biodiversität verschrieben hat und der als Ort der qualitativen Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung ein Erlebnis für die ganze Familie bietet.  

Welche Herausforderungen werden gelöst?

Streuobstwiesen werden leider noch viel zu oft als selbstverständliches Landschaftselement gesehen, Nutzungsaufgabe beginnt meist schleichend, beginnender Verfall bleibt lange unsichtbar. Der ökologische Wert schwindet stumm. Seit 2022 lädt der Sumerauerhof mit neuem Konzept zum Flanieren, Entdecken Genießen und Verweilen ein. Neben dem lebendigen Erleben bäuerlicher Kultur und regionaler Identität, sowie von Kunst mit Regionalbezug, hat eine qualitative Naturvermittlung Einzug gehalten - die Biodiversitätsförderung ist essentieller Bestandteil unseres Selbstverständnisses.

Was ist das Besondere am Projekt?

Als in der Region verankertes Museum verstehen wir uns als Wissensspeicher regionaler Kultur und Gepflogenheiten, sowie als Fürsprecherin ökologisch wertvoller Kulturlandschaften. Streuobstwiesen erfüllen vielfältige Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen. Der Sumerauerhof in St. Florian bietet die einzigartige Möglichkeit auf landwirtschaftliche Themen, wie den ökologischen Wert von gewachsenen Kulturlandschaften, im professionellen musealen Kontext hinzuweisen und einzugehen. Streuobstwiesen vereinen- als Ökoton- Eigenschaften von Wald und Wiese und bieten verschiedenen, selten gewordenen, Fledermäusen einen idealen Lebensraum. Andere Leitarten dieses Lebensraumes, die von Attraktivierungsmaßnahmen profitieren, sind Vögel wie Halsbandschnäpper, Wendehals und Steinkauz. Verschiedenste bestäubende Insekten, sowie eine Vielzahl an Insektenfressern profitieren vom erhöhten Blühangebot.   Die Attraktivierungsmaßnahmen werden medial und durch den Naturschutzbund OÖ professionell begleitet und durch einen, nach modernen wissenschaftlichen Standards gestalteten, Biodiversitätslehrpfad, welcher sich mit der einzigartigen Ökologie der Streuobstwiese beschäftigt, abgerundet. Ganz nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber“.

Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten? 

Streuobstwiesen, einst selbstverständliche das Landschaftsbild prägende Flächen, sind heutzutage selten geworden. Im Zuge der „landwirtschaftlichen Effizienz“ wurden Landschaften häufig ausgeräumt, Einheiten wurden größer, Monokulturen säumen das Land. Diese Entwicklungen führen zu einer massiven Verarmung der Flora und Fauna und befördern den global zu beobachtenden Biodiversitätsschwund. Diese Entwicklungen werden unter dem Begriff „Biodiversitätskrise“ subsummiert, einige sprechen schon vom 6. Großen Massenaussterben im Laufe der Erdgeschichte. Der Farmland Bird Index (FBI) zeigt dramatische Entwicklungen. 40 Prozent der in der Agrarlandschaft vorkommenden Vögel sind innerhalb der letzten knapp 25 Jahren von den heimischen Äckern und Wiesen verschwunden. Förderung der lokalen Vielfalt und der heimischen Avifauna ist, besonders im landwirtschaftlichen Kontext, geboten.

Geografie der Projektregion

St. Florian bei Linz liegt im oberösterreichischen Zentralraum und ist landwirtschaftlich geprägt. Mehr als ein Drittel der Gemeindefläche ist Landwirtschaftliche Nutzfläche, etwas mehr als 6 % sind bewaldet. Verdichtetes Siedlungs- und Gewerbegebiet, sowie strukturarme Ackerbau-Landschaft dominieren die Terrassenebenen. Im Zuge intensivierter Landwirtschaft schwindet die Arten und Lebensraumvielfalt- nachhaltige Methoden der Landwirtschaft und die Förderung der heimischen Flora und Fauna sind, besonders in diesen Gebieten, geboten. Nachbesatz, Pflege und Attraktivierungsmaßnahmen umfassen eine Fläche von 0,8 Hektar.

Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?

Besuchen sie uns, flanieren sie übers weitläufige Gelände, genießen sie Ruhe und Entschleunigung, informieren sie sich vor Ort über einen der am stärksten bedrohten Biotoptypen Mitteleuropas und REDEN SIE DARÜBER!  

 

Zu den Naturerfolgen
Unterstützter Partner:
OÖ Landes-Kultur GmbH
Weitere Projektpartner:
Naturschutzbund OÖ (begleitendes Monitoring)
Projekttitel:
Streuobstwiesen- Regionale Identität und „Hotspots der Biodiversität“
Region:
Linz-Land, Oberösterreich
Größe der verbesserten Fläche:
0.8 Hektar
Geschützter Biotoptyp:
Streuobstwiese
Geschützte Tierarten:
Fledermäuse, Insekten, Vögel und Kleinsäuger
Projektdauer:
2024-2025
Finanzierung von Blühendes Österreich:
13.000 €
Gesamtsumme Projekt:
15.000 €

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Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Mit der Kräuterkrämerin die botanische Vielfalt der Böhmerwaldregion erkunden.

In einer reizvollen Landschaft mit Blick auf den Böhmerwald erforschen wir mit der Klaffegger Kräuterkrämerin die Welt der Pflanzen und Wildkräuter, welche bereits bei unseren Ahnen Verwendung fanden. Von den Kelten über Paracelsus und Hildegard von Bingen bis hin zum Pfarrer Kneipp führt uns unsere Zeitreise im Tal der Großen Mühl. Und wir entdecken, wie sich die botanische Vielfalt in den letzten Jahrhunderten bis in die heutige Zeit durch den Einfluss des Menschen verändert hat.

In früherer Zeit versorgten die Kräuterkrämer Apotheken und Ärzte mit Pflanzen und Heilkräutern, aus denen allerhand Arzneien hergestellt wurden. Dieses alte Wissen rund um die Pflanzen und ihre Bedeutung für die Natur, für Tiere und den Menschen wurde von Generation zu Generation weitergegeben.

Die Klaffegger Kräuterkrämerin verkauft keine Kräuter mehr. Sie begleitet uns vielmehr auf unserer Wanderung und bietet das traditionelle Wissen rund um die Pflanzen und Kräuter der Böhmerwaldregion feil.

Wir beginnen unseren Weg bei der Pfarrkirche in Klaffer am Hochficht mit einem Blick auf den Böhmerwald und einem Hinweis auf seine Entwicklung vom undurchdringlichen Urwald zum Völker verbindenden Naturraum.

Vorbei am Pechölstein führt unser Weg zur Großen Mühl, die wir bei der alten Seitelschlägermühle überqueren. Dort befindet sich das Naturschutzgebiet „Torfau". Diese Feuchtwiese zählt zu den letzten Rückzugsgebieten für viele Wiesenbrüter und seltene Schmetterlingsarten. Hier fühlt sich das Mädesüß, ein vielgeschätztes Heilkraut, besonders wohl. Weiter führt unser Weg entlang von Wildfruchthecken und Feldrainen, an denen Quendel, Dost, Schafgarbe und viele andere Heilkräuter wachsen und ihren Duft verströmen. Die Kräuterkrämerin kennt die Geschichten rund um die Kräuterheilkunst unserer keltischen Vorfahren, aber auch die der großen Heiler wie Paracelsus, Hildegard von Bingen oder Pfarrer Kneipp. Und sie weiß auch, welche Kräuter und Wildfrüchte für die Küche geeignet sind.

Nachdem wir noch einen letzten Blick auf das eindrucksvolle Panorama des Böhmerwaldes geworfen haben, führt unser Weg am Ufer der Großen Mühl flussabwärts. Hier lernen wir die pflanzlichen Einwanderer, die Neophyten kennen und erfahren, woher sie kommen und wie sie unsere Natur verändern.

Bevor wir uns zum Abschluss mit einem Kräutersaft voller Grünkraft stärken, binden wir ein Kräuterkranzerl, in das wir unsere Wünsche weben und das wir mit dem Wasser der Großen Mühl auf die Reise schicken.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

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9. Mai |
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Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

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Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

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